Der indigene Langzeitgefangene Leonard Peltier darf nach Hause.

In den letzten Momenten seiner Amtszeit wandelte US-Präsident Joe Biden die zweimalige lebenslange Haftstrafe von Leonard Peltier, Aktivist des American Indian Movement, in Hausarrest um. Das Weiße Haus verweigerte eine vollständige Begnadigung.
Leonard Peltier wurde 1977 trotz fragwürdiger Beweislage des Mordes an zwei FBI-Beamten bei einer Schießerei 1975 im Pine Ridge Reservat in South Dakota für schuldig befunden. Er selbst hatte seine Aussagen bezüglich seiner Tatbeteiligung mehrfach verändert. Von: „Ich habe woanders an einem Auto gearbeitet.“ zu: „Ich war da, habe aber nicht geschossen.“ zu: „Ich war da, ich habe geschossen, aber ich habe die Agenten nicht getötet.“ Der Lakota-Sioux verbrachte seitdem fast 48 Jahre im Gefängnis. Die Forderung nach seiner Begnadigung war in den letzten Jahren auch von dem damaligen Staatsanwalt James Reynolds unterstützt worden. Auch die Demokratische Partei hatte eine entsprechende Resolution verabschiedet. Peltier wurde im vergangenen September 80 Jahre alt und ist schwer krank. Er kann nun seine letzten Lebensjahre im Kreis seiner Familie verbringen.
Der neue US-Präsident Donald Trump hingegen erwähnte bei seiner Antrittsrede im Kapitol die Ureinwohner Amerikas mit keinem Wort, im Gegensatz zu Schwarzen und Hispanics, denen er für ihre Wählerstimmen dankte. In seiner Lobrede auf den Pioniergeist der Trapper und Cowboys im Wilden Westen vergaß Trump, den Blutzoll zu erwähnen, den die Indianer dafür zahlten, die von ihrem Land vertrieben und bestenfalls in Reservate verbannt wurden.
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