Ein Besuch in der Family Search Library in Salt Lake City
Wollten Sie auch schon immer wissen, wer ihre Vorfahren waren und woher sie kamen? Im US-Staat Utah bietet die Family Search Library eine einzigartige Gelegenheit dazu – kostenlos. Auch über Home Computer ist die Ahnenforschung möglich.
Betreiberin der Family Search Bibliothek ist die „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“, landläufig Mormonen genannt. Sie begann mit ihrer Ahnenforschung noch vor dem Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1938. Die Family Search Bibliothek wurde 1985 eröffnet und beherbergt aktuell die Daten von mehr als 13 Milliarden Verstorbener. Damit die gesammelten Informationen im Falle einer Katastrophe erhalten bleiben, wurde bereits in den 1960er Jahren eine einzigartige Lagerstätte eingerichtet. Sie befindet sich in Little Cottonwood Canyon, 40 Kilometer südöstlich von Salt Lake City, in den Wasatch-Bergen. Das Eingangsgebäude passt sich in seinem Zementgrau farblich perfekt an das umliegende Granitgestein an.
Die Wasatch-Berge sind ganzjährig ein beliebtes Ausflugsziel. Doch die wenigsten Skifahrer und Wanderer ahnen wohl etwas von der gigantischen Datensammlung, die hier in einem Bergstollen lagert. „Ein gelblich gestrichener, über 200 Meter langer, erdbebensicherer Tunnel führt in den Granitberg. Tausende von Archivkästen stehen hier, in denen das Filmmaterial aufbewahrt wird. Bei 16 Grad Celsius und 30 Prozent Luftfeuchtigkeit. Sommer wie Winter. Geschützt in sechs unterirdischen Gewölberäumen. Verschlossen durch eine 14 Tonnen schwere Stahltür, gesichert auf Mikrofilm, geschützt vor saurem Regen und radioaktiver Strahlung“, heißt es in einem Radiobericht. Sechs Jahre dauerten die aufwändigen Bauarbeiten. Finanziert von den Mitgliedern der Kirche, die zehn Prozent ihres Gehalts an die Kirche abgeben – freiwillig, ist mir versichert worden. Ich konnte den unterirdischen Tresorraum leider nur von außen und aus der Entfernung besichtigen. „Privatweg. Unbefugtes Betreten verboten“, warnt ein Schild neben der Zufahrt, die zusätzlich noch durch eine weiß-rote Schranke versperrt ist.
Mehr auf die religiösen Hintergründe der Family Search Library bin ich in meinem ersten Radiobeitrag eingegangen. Hören Sie hier. Auf meinem englischsprachigen Blog können Sie noch mehr Fotos von der Bibliothek sowie von den Protagonistinnen sehen, hier.