Margeret McKenny DuPree und ihre ungewöhnliche Berufswahl
Margaret McKenney hatte einen Traum: Sie wollte Bestatterin werden. Bestatter und Prediger seien damals, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die beiden angesehendsten Berufe in der schwarzen Gemeinde gewesen, erklärt mir ihr Sohn, als ich ihn in dem Bestattungsunternehmen der Familie in North Philadelphia besuche.
Margeret McKenney hat ihren Traum wahr gemacht. Geboren wurde sie in Belvedere, South Carolina, am 8. Juli 1921. Damals war die Segregation dort noch Gesetz. Doch schon mit 6 Jahren zog Margaret mit ihrer Familie nach North Philadelphia – und damit in den Norden der Vereinigten Staaten, wo es keine offizielle Rassentrennung gab. 1949 erwarb sie ihre Lizenz als Bestattungsunternehmerin. Zwei Jahre später heiratete sie Troy E. DuPree, Sr. Mit ihm gründete sie ein eigenes Bestattungsunternehmen, zudem zog sie vier Kinder groß. Nach dem Tod ihres Mannes führte sie den Familenbetrieb mit ihrem jüngsten Sohn, Kenneth, weiter.
Margeret McKenny Dupree ist heute 101 Jahre alt. Sie lebt in der Wohnung über dem Bestattungsinstitut. Seine Mutter sei guter Dinge, sagt Kenneth DuPree Jr, aber ein Interview wäre doch zu anstrengend für sie. Sehr schade. Wie gern hätte ich die alte Dame persönlich kennen gelernt.